Mittelgeber : DFG; Fortüne-Programm
Forschungsbericht : 1994-1996
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Die intestinale Lymphozytenpopulation läßt sich anatomisch in intraepitheliale und Lamina propria Lymphozyten unterteilen. Die funktionelle Organisation des mukosalen Immunsystems, das mit einer Vielzahl von luminalen bakteriellen und Nahrungsmittelantigenen in ständigem Kontakt steht und dabei neben Abwehrfunktionen vor allem lokale Immuntoleranz vermitteln muß, ist dagegen weitgehend ungeklärt. Aufgrund der anatomischen Gegebenheiten liegt es nahe, eine regulative Aufgabe für die intraepitheliale Lymphozytenpopulation zu postulieren. Als Korrelat einer derartigen ,Überwachungsfunktion` sind verschiedene bei Lymphozytenpopulationen anderer Lokalisation nicht beobachtbare Besonderheiten des funktionellen und Differenzierungsstatus intraepithelialer Lymphozyten gewertet worden. Wir konnten zeigen, daß TZRab^+ und TZRdg + IEL nicht nur eine sehr begrenzte Zahl variabler TZR-Gensegmente benutzten, sondern daß eine klonale Dominanz weniger TZR-Segmente existiert. Diese Einengung des TZR-Spektrums in der epithelialen Grenzfläche zur Umwelt unterstützt die Hypothese einer im einzelnen noch unbekannten Rolle intraepithelialer Lymphozyten bei der Sicherung der Integrität des Organismus. Mögliche Faktoren, die die besondere klonale Verteilung im Darm erklären könnten, schließen eine selektive T-Zell-Reaktivität gegenüber nicht-klassischen Restriktionsmoleküle ein, durch deren Expression intestinale Epithelzellen zur Präsentation mikrobieller Nominalantigene oder sog. Superantigene befähigt werden, die so nur an der epithelialen Grenzfläche und nicht systemisch mit dem Immunsystem in Kontakt treten.
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qvf-info@uni-tuebingen.de(qvf-info@uni-tuebingen.de) - Stand: 30.11.96